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Montag, 15. Dezember 2014

Ruf => Berufung

Bedürfnisse können sich durch die innere Stimme mitteilen. Wir lauschen dann Worten des Unbewussten, oder grübeln über Ideen, die es hervorscheinen lässt. Der Name für dieses Ereignis ist Berufung. Oft hindern Trägheit oder mangelnde Ausdauer daran, dem inneren Ruf zu folgen. Innere Zusprüche verhallen dann ungehört und entschwinden meist unwiederbringlich ins Nichts.

Die innere Stimme wird gewöhnlich durch das Gewissen, seltener durch den Verstand geweckt. Im Alltag meldet sie sich zu Wort, wenn unser Verhalten gegen eine Norm, eine Regel oder gar gegen ein Gesetz zu verstoßen droht. Durch den Verstand wird sie gewöhnlich durch eine Frage geweckt. Sie berät schöpferische Menschen, was sie schaffen können und diktiert Schriftstellern den Text, Komponisten, was sie komponieren oder Malern Motive, die sie ins Werk setzen sollen.

Künstlerisch, aber auch wissenschaftlich schaffende Menschen sind zumeist auf die innere Stimme angewiesen.

Als innerer Dialog spiegelt die innere Stimme Reflexionen des Empfindens durch Gefühle. Äußere Reize oder innere Impulse finden dabei ihren sprachlichen Ausdruck oder gestalten sich als Antizipationen oder auch Visionen.

Oft sind es spießbürgerliche Verklemmungen, Ängstlichkeiten oder ganz einfach Bequemlichkeiten, die der Wahl eines ganz persönlichen Weges entgegen stehen.

Aber einem inneren Ruf nicht zu folgen, das bedeutet oft, die eigene tragische Komödie zu inszenieren, denn Ausreden und Ausflüchte gestalten dann eine Biografie seelischer Trägheit und Mutlosigkeit.

Da die Seele lebenslang ihre gefühlte Aufgabe nicht aufgibt, werden Gründe fälschlicherweise in Erziehung, Schule und Ausbildung gesucht, um fadenscheinig zu erklären, warum man diese Herausforderung beim besten Willen nicht annehmen konnte.

So entgeht man mit selbstlügnerischem Jammern inneren Forderungen und tapst von einer Falle in die nächste.

Es ist aber nie zu früh und selten zu spät, der Mitwirkung bei einer selbstinszenierten Tragödie eine Absage zu erteilen, um sich endlich mit den noch verbliebenen Möglichkeiten auf den Weg zu machen.

Nicht selten korrigiert eine schwere Krankheit mutlos vage Orientierung radikal, und schenkt ungeahnte Kraft, noch verbliebene Zeit optimal zu nutzen.

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